Die manuelle Lymphdrainage (MLD) gehört zu den physikalischen Therapienanwendungen und dient der Ödem- und Entstauungstherapie angeschwollener Körperregionen. Dabei soll insbesondere die eiweißreiche Ödemflüssigkeit über das oberflächliche Lymphgefäßsystem aus dem ödematisierten Gewebe abtransportiert werden. Die sehr sanften und weichen Grifftechniken bewirken eine erhöhte Pumpleistung und damit eine erhöhte Durchflussrate im Lymphgefäßsystem. Durch die MLD kann die Rückflussrate von normalerweise ca. 2 Litern am Tag auf bis zu 20 Liter pro Tag gesteigert werden. Das führt effektiv zum abschwellen des betroffenen Gewebes.
Ihre Anwendungsgebiete sind breit gefächert und finden unter anderem ihren Einsatz bei traumatologischen und orthopädischen Erkrankungen, bis hin zur Therapie nach Operationen und Tumorerkrankungen (z.B. Mamma-Ca) und auch bei der Narbenbehandlung.
Neben der primär abschwellenden Wirkungsweise der MLD gibt es noch viele weitere Funktionen und Bereiche unseres Körpers, die mit dieser Therapie positiv beeinflusst werden können, z.B. Schmerzlinderung (Gate-Control-Mechanismus), Anregung des Magen-Darm-Traktes (durch Senkung des Sympathikotonus), Regulierung des Muskeltonus der Skelettmuskulatur.
Die manuelle Lymphdrainage wird angewendet bei:
- Primärem Lymphödem (Fehlanlage im Lymphgefäßsystem)
- Sekundärem Lymphödem (z.B. aufgrund operativer Eingriffe, Bestrahlung, Vernarbungen)
- Lipödem
- lokaler Lymphabflußstörungen nach Traumen (z.B. Schleudertrauma)
- Morbus Sudek (sympathische Reflexdystrophie)
- Schwellung im Kopfbereich als Folge entzündlicher Prozesse im HNO-Bereich
- lokalen Ödemen nach Verletzung
- Morbus Sudek (sympathische Reflexdystrophie)
- lokalen Ödemen bei Lähmung (z.B. Hemiplegie)
- Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises